Die Geschichte

Wie es dazu kam: Reto Wigger erinnert sich

2021 feierten wir das 35-jährige Bestehen der FNC, ist es sicher interessant, einen Blick in die Zeit davor zu werfen. Denn die FNC waren schon Jahre vorher ein komplexes Gebilde.

Solothurn, die grosse Kreuzung vor dem Hauptbahnhof. An einem Samstagmorgen im März 1979 sandte die Sonne den Vorboten des Frühlings aus. Zwei Muscle-Cars (dieser Begriff war damals in der Schweiz noch unbekannt) begegneten sich erstmals. Es waren zwei 70er Ford 351 Motoren, die die Luft zum Schwingen brachten. Der Cleveland trieb Urs Rufers Mustang Mach 1 in gold-metallic an. Das Brabeln des burgunder-roten Shelby GT 350 stammte von Reto Wiggers Windsor. Es waren gerade die drei Wochen, in denen der Shelby versuchsweise mit 8x15" Wolfrace Felgen ausgerüstet war. Diese sollten dann etliche Monate später dem Mach 1 gehören. Die Blicke der Autofahrer trafen sich nur für kurze Zeit um dann in den Rückspiegel die sich entfernenden Autos noch weiter zu verfolgen. Ein breites Lachen zeichnete die Gesichter. Es sollte der Grundstein für eine jahrzehnte lange Freundschaft und die FNC werden. 

Die Wurzeln der Friday Night Cruisers – Leidenschaft, Freundschaft und PS seit den 60ern

Unsere Story begann schon in den 60er Jahren, als zwei Jungs in die Welt der amerikanischen Modellautos eintauchten und den Charme dieser Fahrzeuge entdeckten. Die Liebe zu den kraftvollen Linien und einzigartigen Designs führte bald zu ihrem Motto: „Erst die Amis, dann die Leute.“ In den 70ern vertieften Reto und Urs ihre Leidenschaft durch regelmässige Lektüre des Hot Rod Magazine und schärften ihr Ziel: amerikanische Autos zu erwerben und zu bewahren.

Ende 1979 kamen sie durch einen Aufruf für Mustang-Fans einander näher. Regelmässige Treffen folgten, und der Grundstein für eine neue Szene wurde gelegt: das „Cruisin“, inspiriert vom amerikanischen Lebensgefühl. Urs und Reto beschlossen, nicht nur eine Marke zu feiern, sondern jedem US-Car-Fan einen Platz zu geben.

Mit wachsender Begeisterung zogen bald auch andere Automobilfans hinzu. Nach dem ersten offiziellen Treffen im Mai 1981 – noch ohne festen Club – verbreiteten sie die Einladung zu „Swiss Cruisin“ mit farbigen Flugblättern und dem legendären 57er Chevy als Symbol. Es folgte das erste „American Live“-Meeting 1982, ein Meilenstein in der Schweizer US-Car-Geschichte, mit über 500 Autos und 2000 Zuschauern.

Bis 1985 wuchs die Gemeinschaft – allerdings auch die Herausforderungen. Die Beliebtheit des Treffens und der wachsende organisatorische Aufwand führten zu der Entscheidung, einen offiziellen Club zu gründen. Am 25. April 1986 war es dann soweit: Die Friday Night Cruisers wurden im Restaurant Kreuz in Subingen gegründet. Die Väter der FNC – Reto und Urs, inzwischen Ehrenmitglieder – lieben bis heute ihre amerikanischen Klassiker, die sie seit Teenagerzeiten begleiten.